Was haben wir bei den Arbeitsbedingungen erreicht?
Hinsichtlich der Arbeitsbedingungen lassen sich die Veränderungen der Arbeitswelt in vier Phasen gliedern, die für viele Menschen durch den ersten Lockdown im Jahr 2020 ihren Anfang genommen haben. Davon wird in Deutschland zunehmend die dritte Phase erreicht, in der es um die Ergonomische Ausstattung, bei der Arbeit von zu Hause, geht.
1. Zunächst mussten die technischen Arbeitsmittel und IT-Systeme bereitgestellt werden, um das Arbeiten von zu Hause überhaupt zu ermöglichen;
2. Dann mussten ArbeitnehmerInnen einen geeigneten Platz zu Hause finden oder schaffen, um in Ruhe von zu Hause aus arbeiten zu können (wenn das überhaupt möglich war);
3. Jetzt muss dafür gesorgt werden, dass ArbeitnehmerInnen auf gesunde und nachhaltige Weise von zu Hause arbeiten können, ohne unnötige psychische und physische Gefährdungen. Hier liegt eine große Herausforderung für deutsche Unternehmen, da in Deutschland bislang 90% der ArbeitnehmerInnen angeben, keine ergonomischen Hilfsmittel für die Arbeit von zu Hause erhalten zu haben;
4. Es ist noch nicht bekannt, wann diese Phase beginnen wird, aber es muss ein Zukunftsmodell in Betracht gezogen werden, dass sowohl die Vor- als auch die Nachteile der Arbeit von zu Hause berücksichtigt. Was ist die ideale Mischung aus Heim- und Büroarbeit?
Während der ersten Phasen zeigt sich auch, dass eine Veränderung im Denken von Unternehmen und Führungskräften stattfindet. Viele Arbeiten, die vor der Pandemie noch als ungeeignet für die Arbeit von zu Hause eingeschätzt wurden, sind nun doch von zu Hause aus ausführbar. Auch der vermehrte Wunsch der Mitarbeiter zukünftig die mobile Arbeit von zu Hause oder das Homeoffice nutzten zu dürfen hat, durch die beschriebenen Veränderungen der
Arbeitswelt, zugenommen.
Allerdings haben sich die physischen und psychischen Arbeitsbedingungen durch die Arbeit von zu Hause deutlich verändert. Die Mitarbeiter sitzen mehr und die fehlende ergonomische Ausstattung des Heimarbeitsplatzes führt zu physischen Beschwerden. Auch muss der Tatsache Beachtung geschenkt werden, dass von vielen Arbeitgebern eine erhöhte Konzentrationsfähigkeit der MitarbeiterInnen im Homeoffice erwartet wird, obwohl diese nicht selbstverständlich ist (z.B. wenn die Räumlichkeiten fehlen oder Kinder zu Hause sind). Auch bei der kreativen Zusammenarbeit in Projekten gibt es Herausforderungen für Angestellte und Arbeitgeber, weil diese von vielen als schwieriger erfahren wird.
Diese neuen psychischen und physischen Gegebenheiten, die sich aus der Arbeit von zu Hause ergeben, erhöhen den Bedarf an einer angemessenen Unterstützung für die ArbeitnehmerInnen durch den Arbeitgeber. Nicht zuletzt muss dem Umstand Sorge getragen werden, dass sich gewisse Anforderungen an den mobilen Arbeitsplatz zu Hause, aus dem Arbeitsschutzgesetz und Arbeitsgesetz begründen und der Arbeitgeber somit verpflichtet sind, diese zu beachten.
Neben diesen Herausforderungen gibt es auch viele positive Aspekte der Arbeit von zu Hause, sowohl für ArbeitnehmerInnen als auch Arbeitgeber. Untersuchungen zeigen, dass Produktivität, Zeitgewinn und Arbeitszufriedenheit steigen können, wenn Menschen die Möglichkeit bekommen auch von zu Hause aus zu arbeiten, ohne einer erhöhten Belastung ausgesetzt zu werden. Das führt idealerweise zu motivierteren Mitarbeitern, einem produktiveren Arbeiten und somit steigenden Gewinnen.
Darum ist es wichtig jetzt dafür zu sorgen, dass ArbeitnehmerInnen auf gesunde und produktive Weise von zu Hause arbeiten können, ohne psychische und physische Probleme zu entwickeln, die sich daraus ergeben können. Diese Herausforderung kann durch ein regelmäßiges Pausen- und Bewegungscoaching sowie der Entlastung des Muskel-Skelett-Systems, durch ergonomische Hilfsmittel, gelöst werden.